Ein Mann kommt nach Hause. Er war lange weg, der Mann. Im Krieg, in der Kälte, auf dem Schlachtfeld, wo seine Kniescheibe zurückblieb. Und er kommt zurück in eine Gesellschaft, die er nicht mehr kennt, die ihn nicht mehr willkommen heißt. Sein Sohn ist im Bombenhagel gestorben, seine Frau hat sich einen anderen Mann genommen, sein Magen knurrt, und er kann nicht schlafen, keine Nacht. Selbst Gott – »an den keiner mehr glaubt« – ist ihm keine Hilfe. Der Tod ist der neue Gott. Der Mann springt in die Elbe. Doch die Elbe spuckt ihn wieder aus. »Lebe erstmal, Beckmann«, rät sie. Also lässt Beckmann sich aus dem Wasser helfen, von dem Mädchen, dessen Ehemann einbeinig zurückkam. Als er seinen befehlshabenden Oberst trifft, möchte der nichts von Schuld und Verantwortung hören. Nichts vom Krieg, von den Toten, den Gräueln. Stattdessen lacht der Oberst ihn aus und schickt ihn mit seiner Geschichte von den Toten auf die Bühne. Doch seine Stelle im Kabarett verliert er gleich wieder, er sei zu nüchtern im Auftreten, ohne Eleganz. So treibt es ihn
wieder auf die Straße, denn sein Zuhause ist nur noch »draußen vor der Tür«. Der Autor schrieb sein berühmtes Heimkehrerdrama der Trümmerliteratur 1947 in nur acht Tagen. Er zeichnete in schlichten Worten, aber mit bildhafter Sprachgewalt die Zerrissenheit des Soldaten, der zwar physisch heimkehrte, aber nicht psychisch aufgefangen wurde, denn die Verdrängungsgesellschaft der Nachkriegszeit setzte sich kaum mit der Verantwortung für die eigene Schuld auseinander. Angesichts der heutigen kriegerischen Konflikte erscheint das Stück so relevant wie nie: Wie können Menschen ihr Leben mit Kriegstraumata weiterführen? Was bedeutet die Wahrheit des Einzelnen, wenn die Mehrheit sie nicht hören will?