Monodramen 6
"Doggerland" von Ulrike Draesner (*1962) | Bühnenfassung von Hanif Idris und Gerhard Hagen
»Doggerland« führt uns an den Beginn des Holozäns. Zungen schnalzen, formen Laute, verbinden sich, verbünden sich, bauen eine Beziehung in einer Welt, die sich im klimatischen Wandel befindet. Wie lebten Menschen zwischen Auerochsen und Mammuts, Hainveilchen und Schlickgras? Wie entstand Gemeinschaft, wie Sprache? Wie ging man mit dem »fremden Neandertaler« um? Wie mit dem steigenden Wasserspiegel, den Stürmen? »Doggerland« ist Sound, Sprachlandschaft, Erzählfluss, Wetterbericht, Poem, Rückschau und Vision: Eine von jahrhundertealten, meist männlichen Vorstellungen befreite Suche nach unseren Wurzeln. Zum ersten Mal auf einer deutschen Bühne wagen wir uns mit der Magie des Theaters und der Logik des Poetischen an Ulrike Draesners fulminantes episches Sprachkonzert über die Menschwerdung.