Neuer Monodramenabend ab 17. März auf der Kleinen Bühne mit verändertem Programm

04.März 2024

Aufgrund einer Erkrankung im Schauspielensemble findet der Abend „Monodramen 5“ mit verändertem Programm statt und hat erst am 17. März um 18 Uhr auf der Kleinen Bühne Premiere.
Im ersten Teil wird das bereits angekündigte Fragment Traurigkeit & Melancholie oder Der aller aller einsamste George aller aller Zeiten“ von Bonn Park zu erleben sein. Im Zentrum steht George, eine einsame melancholische Riesenschildkröte, die hunderttausendmillionen Jahre alt ist. Er ist der letzte seiner Art und möchte einfach nur sterben in der Sandmulde mit Meerblick, wo er geboren wurde.  Aber irgendwie geht das nicht. Alle seine Freunde um ihn herum sterben oder sind bereits tot. Außerdem hat George alles erlebt, was man so erleben kann über die Jahrhunderte. Die Kriege in Troja, in Persien, die Weltkriege und seine Erinnerungen machen keine großen Unterschiede. Seine Geliebten glichen sich an im Laufe der immer gleichen Liebeskurven. Sein Nachwuchs kam ihm abhanden. Um seiner Einsamkeit zu entkommen, erfindet George Kochrezepte angereichert mit sich selbst. So wird er zum Helden seiner Albträume und findet einen Antrieb für seine Arztbesuche. George trägt seinen kosmisch angewachsenen Sack voll fideler Depressionen weiter und weiter. Ein großes, weises, urkomisches Fragment, das um das immergleiche Dilemma der Existenz kreist.
Es spielt Sophie Hess in der Regie von Friedrich Steinlein.
 
Im zweiten Teil wird das preisgekrönte Stück „Weißes Kaninchen, rotes Kaninchen“ des iranischen Autors Nassim Soleimanpour als sogenannte Prima-Vista-Lesung ins Programm genommen.
Ein aufregendes Theaterexperiment: Keine Proben, kein Bühnenbild, keine Regie. Nur ein versiegeltes Skript auf der Bühne und bei jeder Vorstellung ein anderer Darsteller oder eine andere Darstellerin. Der Text wird auf der Bühne zum ersten Mal gelesen und die Zuschauer:innen  werden auf eine Reise ins Ungewisse mitgenommen.
Der Iraner Nassim Soleimanpour entwickelte eine ebenso spannende wie unterhaltsame Auseinandersetzung mit Macht, Manipulation und Gesellschaft. 2010 entstanden als Versuch, trotz Reiseverbots außer Landes zu kommen (er hatte den Militärdienst verweigert und bekam keinen Pass ausgehändigt), wurde das Stück weltweit ein Erfolg. Ausgesetzt haben sich dem Experiment bisher unter anderem Prominente wie John Hurt, Ken Loach, Whoopi Goldberg, Corinna Harfouch, Christoph Maria Herbst oder Peter Simonischek. Zur Plauener Premiere liest Friedrich Steinlein, in den darauffolgenden Vorstellungen jeweils ein anderes Mitglied des Schauspielensembles.
 
Das ursprünglich geplante Monodrama „Doggerland“ von Ulrike Draesner wird in der kommenden Spielzeit zu sehen sein.