Die Jungfrau von Orléans
Romantische Tragödie von Friedrich Schiller
Die berühmte Jungfrau von Orléans wird heute in Frankreich als Nationalheilige verehrt und Schiller nimmt sie als Ausgangspunkt für seine romantische Tragödie. Jeanne d‘Arc führte im Hundertjährigen Krieg die Franzosen gegen die Engländer und die Burgunder, verhalf den Franzosen zum Sieg und König Karl VII. zur Krönung in Reims. Dann wurde sie verraten, als Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt und schließlich von der Kirche zur Heiligen erklärt. In Schillers Drama wird Johanna zerrissen zwischen ihrer göttlichen Mission und ihren menschlichen Gefühlen. Doch wer könnte Johanna heute sein? Welche Persönlichkeiten politisieren eine ganze Generation oder ein Volk? Welche Parallelen ergeben sich zwischen dem im Stück thematisierten Angriffskrieg der Engländer und den Machtkonstellationen im aktuellen Ukrainekrieg? Mit diesen Fragen wird sich die Inszenierung in einer eigenen Bearbeitung auseinandersetzen und nach 125 Jahren wieder auf der Bühne in Plauen zu sehen sein. Mit "Die Jungfrau von Orléans" öffnete das Plauener Theater 1898 erstmals seine Pforten für das Publikum.
Besetzung
Regie Harald FuhrmannBühne und Kostüme Monika Frenz
Musik Sebastian Undisz
(Kampf-)choreografie Thilo Mandel, Sergei Vanaev
Dramaturgie Luise Curtius
Regieassistenz David Ripp
Inspizienz Elisa Ender
Soufflage / Dance Captain Vladimir Golubchyk
Regiehospitanz Maria Chechel
Johanna d’Arc Johanna Franke
Karl der Siebente Hanif Idris
Königin Isabeau Ute Menzel
Agnes Sorel Julia Hell
Thibaut d’Arc / Philipp der Gute Rüdiger Hellmann
Bertrand / Graf Dunois Daniel Kapfinger
La Hire / Lionel Friedrich Steinlein
Raimond / Raoul / Montgomery Constantin Gerhards
Du Chatel / Talbot Rainer Frank
Statist:innen Pia-Marie Stäwen; Marcel Degenkolb, Valéry Houdaille, Maximilian Naumann, Simon Unger, Stefan Zückmantel
Spieldauer 2 Stunden 50 Minuten, inklusive einer Pause
Downloads
- Materialsammlung für Lehrkräfte u. a (PDF, 664 KByte)
- Jungfrau_PresseKit.zip (ZIP, 26 MByte)
Presse
"Vor 125 Jahren wurde das schmucke Vogtlandtheater just mit Schillers „Jungfrau von Orleans“ eröffnet. Plötzlich wird man nun von Parallelen zum nahen fernen Krieg erschlagen. Regisseur Harald Fuhrmann, bislang mehr im Ausland tätig, gestaltet diese Assonanzen unaufdringlich und deshalb umso eindringlicher. Nix mit „romantischer Tragödie“, aber ohne einen Klassiker mit Demo-Plakaten zu zertrümmern oder Scooter-Panzerchen über die Bühne zu schicken wie in Castorfs Dresdner „Wallenstein“-Inszenierung. [...] Was er dem zweieinhalb Stunden atemlos lauschenden Plauener Theaterpublikum daraufhin anbietet, gleicht einem Brechtschen Lehrstück über die Instrumentalisierung von Heldenfiguren und der Selbstpervertierung von Siegen."nachtkritik.de
Michael Bartsch, 12.02.2023
Die vollständige Kritik finden Sie hier
"Anhaltenden Beifall spendete das Publikum der packenden, düsteren Inszenierung, die Schillers Drama ins Hier und Jetzt schmettert und Parallelen zum Krieg in der Ukraine in die Köpfe gräbt, ohne sie direkt auszusprechen - etwa über den Ton, der Originalaufnahmen von der Front in der Ukraine einbindet [...] Frankes Bühnenpräsenz inmitten des Nichts ist anrührend. Ihr weidwundes Spiel trägt entscheidend zur Fassbarkeit des Unerträglichen bei."
Freie Presse Plauen
Nicole Jähn, 13.02.2023
"Während das Ensemble des Vogtlandtheaters damit imponiert, wie luzid und temporeich es den diffizilen Blankversen des Klassikers druckvoll Leben zu vermitteln weiß, offenbart sich auch, wie frei der Regisseur Harald Fuhrmann mit Anliegen und Aussagen des Originals umgeht. Er tut es, weil sich die Zeiten seit der Uraufführung gründlich wandelten, mehrfach, nicht erst durch die jüngste „Zeitenwende“ [...] Fuhrmanns Regie rechtfertigt den Krieg nicht als ultima ratio der Politik, sondern diskreditiert ihn als ihr widerlichstes Mittel."
hochfranken-feuilleton.de
Michael Thumser, 17.02.2023
Die vollständige Kritik finden Sie hier
Presse
"Vor 125 Jahren wurde das schmucke Vogtlandtheater just mit Schillers „Jungfrau von Orleans“ eröffnet. Plötzlich wird man nun von Parallelen zum nahen fernen Krieg erschlagen. Regisseur Harald Fuhrmann, bislang mehr im Ausland tätig, gestaltet diese Assonanzen unaufdringlich und deshalb umso eindringlicher. Nix mit „romantischer Tragödie“, aber ohne einen Klassiker mit Demo-Plakaten zu zertrümmern oder Scooter-Panzerchen über die Bühne zu schicken wie in Castorfs Dresdner „Wallenstein“-Inszenierung. [...] Was er dem zweieinhalb Stunden atemlos lauschenden Plauener Theaterpublikum daraufhin anbietet, gleicht einem Brechtschen Lehrstück über die Instrumentalisierung von Heldenfiguren und der Selbstpervertierung von Siegen."nachtkritik.de
Michael Bartsch, 12.02.2023
Die vollständige Kritik finden Sie hier
"Anhaltenden Beifall spendete das Publikum der packenden, düsteren Inszenierung, die Schillers Drama ins Hier und Jetzt schmettert und Parallelen zum Krieg in der Ukraine in die Köpfe gräbt, ohne sie direkt auszusprechen - etwa über den Ton, der Originalaufnahmen von der Front in der Ukraine einbindet [...] Frankes Bühnenpräsenz inmitten des Nichts ist anrührend. Ihr weidwundes Spiel trägt entscheidend zur Fassbarkeit des Unerträglichen bei."
Freie Presse Plauen
Nicole Jähn, 13.02.2023
"Während das Ensemble des Vogtlandtheaters damit imponiert, wie luzid und temporeich es den diffizilen Blankversen des Klassikers druckvoll Leben zu vermitteln weiß, offenbart sich auch, wie frei der Regisseur Harald Fuhrmann mit Anliegen und Aussagen des Originals umgeht. Er tut es, weil sich die Zeiten seit der Uraufführung gründlich wandelten, mehrfach, nicht erst durch die jüngste „Zeitenwende“ [...] Fuhrmanns Regie rechtfertigt den Krieg nicht als ultima ratio der Politik, sondern diskreditiert ihn als ihr widerlichstes Mittel."
hochfranken-feuilleton.de
Michael Thumser, 17.02.2023
Die vollständige Kritik finden Sie hier