Claras Literarische Kammermusik - »Prometheus«

Die Figur des Prometheus als Feuerbringer der Menschen stand im Mittelpunkt unseres 4. Philharmonischen Konzerts. Dies soll uns Anlass sein, Prometheus auch thematisch in den Fokus unseres Kammerkonzerts zu setzen. Das erratische Oktett D 803 von Franz Schubert verbindet sich hier mit Texten über die mythologische Figur des Feuerbringers.
Bereits während der Komposition seines Oktetts, D 803, war sich Schubert bewusst, dass dieses Werk die Grenzen der Kammermusik überschreiten würde. In einem Brief an einen Freund Ende März 1824 schrieb er: „An Liedern habe ich wenig Neues gemacht, dafür habe ich mich in mehreren instrumentalen Werken versucht. Ich komponierte zwei Quartette für Violinen, Viola und Violoncello sowie ein Oktett und plane, noch ein Quartett zu schreiben. Auf diese Weise möchte ich mir den Weg zur großen Sinfonie ebnen.“ Das Oktett kann somit als eine Art sinfonische Studie betrachtet werden, was in vielen Aspekten des Werkes deutlich wird. Den Auftrag zur Komposition erhielt Schubert angeblich von Ferdinand Graf Troyer, dem Obersthofmeister des Erzherzogs Rudolf, der als talentierter Klarinettist bekannt war und mit seinen Musikern oft Beethovens Septett spielte. Er soll ein Schwesterwerk dazu in Auftrag gegeben haben. Schubert erweiterte die Besetzung von Beethovens Septett um eine zweite Violine, was zu einer größeren Klangfülle und einem noch ausgeprägteren sinfonischen Charakter führte. Das Oktett ist das längste Kammermusikwerk von Schubert. Besonders bemerkenswert ist die Gewichtung der Ecksätze und ihrer Einleitungen, wobei die des Finales düster-romantische Klänge anschlägt. Auch die klanglich-harmonische Vielfalt der Variationen über ein Thema aus Schuberts früher Oper „Die Freunde von Salamanca“ ist neuartig. Der ursprüngliche Divertimento-Ton wird in den insgesamt sieben ausgedehnten Variationen zunehmend ins Romantisch-Sehnsüchtige transformiert.
 
 

Besetzung